Seit 100 Tagen Erste Kreisbeigeordnete im Landkreis Kassel – Interview Silke Engler

Kassel | Landkreis “Es war keine Entscheidung gegen Baunatal, sondern es war eine Entscheidung für den Landkreis.” Am 1. September ist Silke Engler vom Bürgermeisteramt in Baunatal zum Landkreis Kassel gewechselt. Dirk Wuschko traf sich mit ihr im Büro im Kreishaus Kassel um über die ersten 100 Tage im Amt zu sprechen. Dabei ging es in dem einstündigen Gespräch um viele Themen: Für was ist der Landkreis zuständig? Wie finanziert sich der Landkreis? Wo liegen die Herausforderungen der nächsten Jahre? Wie arbeiten Landkreis und die Gemeinden zusammen? Und: wie sieht ein typischer Arbeitstag aus…

Du hast jetzt  die ersten 100 Tage hinter dir: Wie bist du angekommen im neuen Job? Wie hoch ist der Wohlfühlfaktor? (Dirk Wuschko, Stadtmarketing Baunatal)

Ich habe ein ganz wunderbares, buntes Dezernat und da ist meine Erwartungshaltung komplett erfüllt; viele Aufgaben warten darauf, angepackt zu werden.  Der Wohlfühlfaktor ist sehr hoch.  Das, was ich mir an positiven Gedanken vorher gemacht habe, ist genauso eingetreten.
Ich wollte unbedingt gerne den Bildungsbereich verantworten, den ich ja schon in Baunatal kennen und lieben gelernt habe.  Bei mir im Dezernat ist auch das Immobilien- Management und damit bin ich bei meinen politischen Wurzeln, nämlich dem Bauen wieder angekommen.  Und ich habe noch den Sozialbereich, alles Mögliche vom Sozialamt bis hin zu Sozialen Diensten und Flüchtlingen, was ja auch gerade wieder eine ganz spannende Aufgabe wird. Die Sorge, die ich hatte , dass ich zu lange Zeit brauche um reinzukommen, hat sich nicht erfüllt.  Ich habe in den beiden ersten Wochen einen gut übersichtlichen Kalender gehabt, seitdem ist der Kalender voll, proppenvoll, so wie ich das wollte.

Silke Engler, Erste Kreisbeigeordnete Landkreis Kassel

Aber durch Corona bedingt ein bisschen verändert?

Anders. Also, er wird gerade wieder leer, weil die Wochenenden sind, eigentlich immer gut gefüllt. Auch beim Landkreis sind wir unterwegs zu Vereinen und Verbänden, das ist ja nicht anders als in Baunatal. Aber Corona zeigt gerade, dass das eben nicht geht. So dass der Wochenend-Kalender eher leer wird, aber in der Woche dasselbe Programm ob nun in Präsenz und im Moment wieder viel mehr auch online.

Welche Themenfelder sind im Dezernat von Silke Engler. Für welche Bereiche des Lebens ist der Landkreis zuständig?

In meiner Wahrnehmung aus Baunataler Sicht, spielte der Landkreis keine so große Rolle vor Ort. Spätestens seit Corona hat man gemerkt, ok, da gibt es eine Behörde, die ist für uns zuständig. Unabhängig von der Gesundheits-Thematik, was sind denn die Themenfelder, die der Landkreis eigentlich in der Hand hat?

Wenn ich mir meinen eigenen Bereich ansehe, dann ganz klar unsere Baunataler Schulen wie EKS, THS, unsere Grundschulen, die Förderschule am Baunsberg , dafür ist der Landkreis zuständig.
Das die Gebäude und die Ausstattung so sind, wie sie sind, ist unserer Aufgabenbereich – während das Land für die Lehrer und Schüler, für den Lehrplan zuständig ist.

Im Moment beschäftigt uns stark die Aufgabe, dass wir die Schulen an die digitale Welt anbinden. Damit ist auch gemeint, da müssen Strippen gezogen werden, da müssen neue Access-Points, muss eine Breitband-Versorgung in die Schule rein. Das ist sehr sichtbar im gesamten Landkreis. Da auch in Baunatal Bildung immer ein großes Thema war und über das Bildungsforum auch die Schulen mitbeteiligt sind, hat man diese starke Unterscheidung zwischen -das ist ausschließlich Landkreis und das ist ausschließlich Stadt- nie wahrgenommen, das ist auch gut so, so soll das eigentlich auch sein.

Insgesamt gibt es 74 Schulen im Landkreis Kassel, für die wir als Landkreis verantwortlich sind , dass die Dächer heil sind, dass die ganzen Container irgendwann mal in angebauten Ergänzungsbauten gewandelt sind, weil ganz viele Kinder in unsere Schulen kommen und betreut werden wollen nach dem Unterricht.
Man sieht den Landkreis in meinem Dezernat aber auch im Haus der Vereine im Erlenbach, da ist nämlich ein Schild an der Tür, da steht VHS drauf.  Da ist auch ganz viel VHS drin, im großen Saal ist ganz viel Deutschunterricht und auch andere Veranstaltungen.

Der Sozialbereich, der ist auch beim Landkreis?

Ja, genau. Der Sozialbereich,  das „klassische Sozialamt“, was man sonst nur in großen Städten kennt, ist Landkreisaufgabe.

Mein Dezernat, sitzt in der Kohlenstraße und in den Außenstellen Wolfhagen und Hofgeismar, davon siehst du im Stadtbild von Baunatal deshalb nichts. Die Unterstützung für Menschen, die Hilfe zum Leben oder Grundsicherung bekommen, dass organisiert alles der Landkreis. 

Eine gute Zusammenarbeit sieht man im Baunataler Rathaus tatsächlich noch, donnerstags ist immer die Bauberatung und die macht die Stadt Baunatal zusammen mit dem Landkreis Kassel. Der  Landkreis hat die Bauaufsicht und muss die Baugenehmigungen aussprechen. Die Stadt darf zu den Bauvorhaben immer sagen, ob sie dem Bauvorhaben zustimmt, aber die abschließende Entscheidung trifft der Landkreis.

Wenn du in Baunatal als Bürgermeisterin unterwegs warst, dann konntest du beim Bäcker 1:1 anhören, wie deine Politik ankommt. Ist das bei deinem neuen Job jetzt deutlich anders?

Nein, es ist für die Menschen ein Stückchen weiter weg als die alltäglichen Sorgen, jetzt mal Corona ausgenommen:  Weil, wie oft baust du ein Haus? Da brauchst du den Landkreis. Wo der Landkreis sehr präsent ist, beim Bildungsbereich, gibt es tatsächlich auch die Ansprachen, auch bei Bäcker. „Meine Kinder…diese und jenes…“.
Ansonsten ist der Landkreis eine Ebene darüber und hat eine ganz andere inhaltliche Aufgabe. Die Stadt organisiert das alltägliche Leben in der Stadt, von der Trinkwasserversorgung bis zu zum Kinderspielplatz. Der Landkreis hat andere Aufgaben, die sind nicht so fest im Alltag eines Menschen verwoben.

Aber wenn ich jetzt, wie neulich, bei einem Tischtennis-Verein gewesen bin, um jemanden mit dem Landesehrenbrief auszuzeichnen, dann kriegst du auch in dieser Funktion hautnah mit was es heißt, in einem Tischtennisverein mit keinen Jugendlichen, vielen auch immer älter werdenden Mitgliedern, Vereinsarbeit zu betreiben.

Wie auch schon in Baunatal von Bürgermeister Manfred Schaub und mir praktiziert, gehen auch der Landrat Andreas Siebert und bestimmt auch der neue Dezernent Thomas Ackermann im Gespräch mit den Bürgern nicht auf die Zuständigkeitsebene – auch wenn wir formal vielleicht nicht zuständig sind, versuchen wir in unseren Netzwerken die entsprechenden Probleme zu adressieren und einer Lösung zu zuführen.

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Wie finanziert sich der Landkreis Kassel und wie ist das Verhältnis zu den Kommunen

Kommunen haben z.B. durch Gewerbesteuer ihre eigenen Einnahmequellen und können das bis zu einem gewissen Grad selbst beeinflussen. Der Landkreis hat diese direkten Einnahmen nicht?

Nein, nur minimal mit der Jagdsteuer.  Die Haupt-Finanzierungsquellen sind die Kreis- und die Schulumlage. Die Kreisumlage ist eine allgemeine Umlage, deren konkrete Höhe sich nach der Leistungsfähigkeit der jeweiligen Kommune richtet. Da spielt dann immer die die Gewerbesteuerentwicklung einer Kommune mit. Deshalb gab es ja immer den Spruch:  „Wenn es Baunatal gut geht, geht es dem Landkreis gut“ weil dann natürlich viel Geld über die Kreisumlage beim Landkreis ankommt.

Die zweite Säule ist die Schulumlage, die ist aber ganz eng zugeschnitten auf alles, was mit Schulen zu tun hat.  Also, alles was wir für die Schulen ausgeben für Instandhaltung, wenn Reparaturen zu machen sind, wenn wir investieren. Dann ist das alles ein extra Topf und daraus wird eine Schulumlage errechnet und die müssen die Kommunen auch zahlen.

Und es gibt noch Zuweisungen des Landes, die eine Kommune ja auch bekommt über den kommunalen Finanzausgleich, darüber finanziert sich der Landkreis.

Die Landkreiseinnahmen ändern sich synchron zu der Gewerbesteuerentwicklung der Gemeinden?

Genau, wenn wir in Baunatal oder in einer anderen Kommune in einem Jahr 2018 oder jetzt 2019 eine Gewerbesteuer X einnehmen, dann merkt das 1,5 Jahre später der Landkreis. Wir haben immer einen Zeitverzug drin und wenn es, so wie in Baunatal, nach unten ging mit den Zahlen, dann habe ich als Bürgermeisterin den Hörer in die Hand genommen und habe den Landrat oder den EKB angerufen und habe gesagt, die Zahlen gehen bei uns dramatisch runter, stellt euch in eurer Finanzplanung darauf ein, dass bei euch dann auch weniger ankommen wird.

Kommt mehr Geld ist das sicherlich schnell zu verplanen, aber der Landkreis kommt bei sinkenden Einnahmen ja nicht schnell von den laufenden Kosten, wie z.B. für das Personal runter…

Genau, können wir auch nicht. Wir hier auch ein paar Sondereffekte im Landkreis, die andere Landkreise so nicht haben. Das Betreiben von Kliniken durch einen Landkreis ist keine orginäre Pflichtaufgabe. Wir haben letztes Jahr die Kliniken in Wolfhagen und Hofgeismarv on der GNH zurück erworben, das ist natürlich auch eine finanzielle Belastung. Aber, wenn wir sagen, Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum ist wichtig:  Wer das Eine sagt, muss das Andere auch machen.

Wir haben auch im Landkreis die Beschäftigungsfördergesellschaft AGIL, sie ist auch neu in meinem Dezernat. Dort geben wir z.B. benachteiligten Jugendlichen die Chance auf eine Ausbildung, finanzieren alle Schulsekretärinnen und Hausmeister und auch die Schulsozialarbeit, also z.B. die Sozialarbeiter an der EKS und THS in Baunatal werden vom Landkreis bezahlt.

Es ist tatsächlich so, dass wir viele Pflichtaufgaben machen, wie der ganze Sozialamtsbereich. Grundsicherung, Hilft zum Leben, Wohngeld musst du zahlen und kannst nicht sagen, da hab ich keine Geld mehr. Flüchtlinge müssen wir aufnehmen, wir haben uns entschieden, dass wir als Landkreis die Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften unterbringen, in anderen Landkreisen verteilt der Kreis auf die Kommunen die Flüchtlinge. Wir bürden das den Kommunen nicht als Aufgabe auf, sondern wir organisieren das zentral als Landkreis auch wenn wir versuchen, möglichst in allen Kreisteilen mit unseren Gemeinschaftsunterkünften auch präsent zu sein.

Viele dieser Leistungen werden von Land, Bund oder über Förderprogramm bezuschusst – aber es deckt fast nie die echten Kosten – da steht der Landkreis in der Finanzverantwortung.

Das größte Ziel: Gleiche Lebensbedingungen im gesamten Landkreis Kassel zu ermöglichen

Wo siehst du die großen Entwicklungshemen und Probleme für den Landkreis in den nächsten Jahren?

Wir haben jetzt einen Kreisentwicklungsplan verabschiedet, der nicht einfach ein fertiger Plan ist. Er wird jedes Jahr fortentwickelt und fortgeschrieben, da sind natürlich große Themenfelder wie Wirtschaft und Beschäftigung auf den Landkreis bezogen auch dargestellt.

Das große Oberthema ist, dass in allen Kreisteilen, nicht nur der engere Gürtel um das Oberzentrum herum, sondern dass auch in der Fläche die Lebensbedingungen ähnlich sind. Der Landkreis muss gleichermaßen lebenswert sein.

Es wird immer Unterschiede geben, die Gemeinden, die mit Straßenbahnanschluss um die Stadt Kassel herum liegen, haben die Großstadt vor der Tür, das ist immer eine andere Art von Lebensqualität.
Anders ist es, wenn ich irgendwo in einer Landkreiskommune lebe, wo ich möglicherweise nur 5 x am Tag einen Bus habe.

Aber die Tendenz in den letzten Jahren war doch eher, dass die kleineren Gemeinden die letzten funktionalen Teile verloren haben, also das Lebensmittelgeschäft oder den Pastor vor Ort.

Ja, das heißt nicht, dass wir Alles überall gleich haben wollen. Du wirst nicht in jedem kleinen Ortsteil wieder den kleinen Tante Emma Laden etablieren können, das wird nicht funktionieren. Da ist die Welt da draußen eine Andere. Aber zu organisieren, dass trotzdem Menschen in diesem Ort gerne wohnen, weil die das Auto nehmen und auf dem Weg von der Arbeit nach Hause Einkaufen fahren und für die Omma nebenan gleich mit, das funktioniert ja in manchen Teilen in Baunatal ganz genauso.

Wenn wir über ÖPNV reden, dann müssen wir darüber reden, dass wir nicht nur im Ring um Kassel noch die eine oder andere Taktverdichtung machen, sondern, dass wir in der Fläche präsent sind. Das mache wir zum Fahrplanwechsel am 12.12.21 jetzt, dass wir wirklich Ortsteile anbinden über den Schulbus hinaus. Es gab Ortsteile in unserem schönen Landkreis, da fuhr nur der Schulbus, morgens einmal raus, nachmittags einmal rein. Und wir binden jetzt alle Ortsteile in unserem Landkreis einmal über das ÖPNV-Netz an, über den Schulbusverkehr hinaus. Es kostet den Landkreis pro Jahr 2 Mio. Euro mehr, die uns niemand schenkt.

Auf der einen Seite sind die politischen Signale bundesweit eine Verringerung des Autoverkehrs  z.B. mit deutlich höheren Kosten für Autofahrer, auf der anderen Seite sieht man hier im Landkreis, dass das in der Fläche nicht funktioniert – wie geht ihr damit um?

Nein, das Ziel kannst du auch nicht haben. Wir sind ein Flächenlandkreis, bei uns wird man weiter Auto fahren. Wer glaubt, dass du aus einem Flächenlandkreis wie unserem das Auto zu 100% verbannen wirst, das wird nicht funktionieren. Dann stimmen die Leute mit den Füßen ab und ziehen woanders hin. Was wir brauchen, ist ein gesunder Mix.

Wir haben Regiotram-Anbindung in den Landkreis nach Wolfhagen und Hofgeismar bis über den Landkreis hinaus. Das macht ja der NVV. Und wir sehen, dass an diesen Regiotram-Verbindungen auch Entwicklung stattfindet, neue Baugebiete entstehen. Die Menschen können mit der Tram in 30 Minuten in Kassel am Arbeitsplatz sein. Dann musst du dafür sorgen, dass diese Bahnhöfe gut  angebunden sind. Nicht nur mir Park and Ride Parkplätzen, sondern eben auch mit Busverbindungen. Auch das Thema Radwege ist wichtig für die gesamte Mobilitätskette. Aber es ist schon eine andere Aufgabe, wenn du so über einen Landkreis guckst und versuchst, ein gutes Radwegenetz hinzubauen, als wenn du nur in eine Kommune guckst.

Und da ist wieder der Landkreis die Verbindung zwischen den Kommunen, wenn jede Kommune das sehr vorbildlich in ihrem kommunalen Gebiet ausbaut, müssen wir die Vernetzung mit organisieren zwischen den einzelnen Kommunen. Das machen wir ja auch, ich war neulich auch draußen bei einer Bescheidübergabe für einen Radweg in Wolfhagen, wo du dann irgendwann, mit diesen Pedelecs geht das ja sehr komfortabel, auch tatsächlich in Richtung Kassel auch zur Arbeit fahren könntest.

ÖPNV und Klimaschutz ist ein riesen Thema zusätzlich empfinde ich persönlich auch den Schulbereich als ein riesen Thema. Neben dem umsetzen des Digitalpakts auf konkrete, auch bauliche Maßnahmen sehen wir, dass Schulen immer wieder mit viel Geld auch grundhaft saniert werden müssen. Wir können ja die Schule nicht einfach zumachen, abreißen und neu bauen.  Du musst ja auch immer am offenen Herzen arbeiten. Und das dritte, große Thema ist Ganztag 2026, der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung, wo wir alle noch nicht im Detail wissen, was auf uns zukommt.

Aber eins ist klar, es wird von Klasse 1 bis Klasse 4 laufend einen Rechtsanspruch für Eltern geben, dass ihr Kind 8 Stunden am Tag betreut wird. Also, da ist eine gewisse Anzahl von Schulstunden drin und dann ist die Frage, was ist die Differenz. Wir müssen absichern, dass wir, auch über den ganzen Landkreis hinweg ein Schulangebot vorhalten, was von der Grundschule bis hin Richtung Abitur geht und eine Durchlässigkeit ermöglicht, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Das ist eine riesengroße Aufgabe in diesem Landkreis, das so gut zu gestalten, das die Kinder wirklich eine gute Bildung bekommen womit sie in den Beruf starten können.

Schulsanierung, berufliche Bildung, Integration von Geflüchteten – Für die weitere Entwicklung des Landkreises ist Bildung ein zentrales Element

Wenn ihr Eure Schulen neu saniert, fließen da auch demoskopischen Voraussagen und veränderte Lernbedingungen eine Rolle?

Ja, aber nicht, was andere Generationen betrifft. Das sehe ich nicht. Also, wir haben erfreulicherweise als Landkreis nicht das an Einwohnern verloren, was alle Demoskopen uns gesagt haben, sondern wir haben als Landkreis eine stabile Einwohnerzahl.

Wir gucken tatsächlich bei den Schulen und ich bin mit den Schulleitungen gerade im Gespräch. Schule muss flexibler innen werden, aber nicht, weil wir glauben, dass plötzlich die Seniorentreffs daraus werden. Das haben wir ja immer bei den KITAS diskutiert und jetzt durch den Rechtsanspruch auf U3 sehen wir, dass plötzlich viel mehr Eltern die Betreuung in Anspruch nehmen.

Wir gehen langfrisitg davon aus, dass durch den Rechtsanspruch auf Betreuung im Grundschulbereich von der Klasse 1 bis zur Klasse 4 wir ziemlich hohe Quoten der Beanspruchung haben werden. Das heißt, wir müssen schauen, wie variabel sind die Räume: Kann ein Klassenraum zu einem Betreuungsraum, kann ein Betreuungsraum zu einem Klassenraum werden, wie viele Nebenräume benötigen wir eigentlich.
Und wir merken, dass Schule sich verändert, es wird in 5 bis 10 Jahren nicht mehr diese Frontalbeschulung von Vorne geben. Also mit meinem Immobilen-Management und meinem Fachbereich Schulen bin ich mir da sehr einig, der umbaute Raum Außen, der wird möglicherweise gleich bleiben, aber innen müssen wir zu viel flexibleren Raumlösungen kommen .

Wir werden kleinere Einheiten benötigen, die müssen nicht immer mit großen Wänden getrennt sein, das kann man gut auch mit Einrichtung machen. Dann gibt es die Möglichkeit, so kenne ich das aus den Konzepten, dass du 1:1 mit Lehrern arbeitest oder du arbeitest ganz für dich alleine. Diese Individualität und diese Flexibilität, das werden die Schulen umsetzen, weil die Entwicklung geht laut der Pädagogen einfach dahin. Das ist unser Job, den Raum zur Verfügung zu stellen und das wird total spannend, weil bislang bauen wir ein Klassenzimmer, wie ein Klassenzimmer schon immer gebaut wurde. Und wie baust du dann die Räume innen so, dass möglicherweise für einen Übergangszeitraum noch ein ganz klassisches Klassenzimmer da  ist, aber dann auch mit einfachen Mitteln auch umgestalten können, so dass es dann zu Lernzonen, Lerninseln, unterschiedlichen Räumen mit unterschiedlichen Lernbedürfnissen auch wird.

Das ist total spannend gerade und das ist eine riesen Aufgabe für so einen Flächenlandkreis mit 74 Schulen in der Fläche. Wenn dann eine gute ÖPNV- oder eine gute Regiotram Anbindung da ist, hast du in der Fläche auch außerhalb großer Arbeitgeber wie VW gute Möglichkeiten hier in der Fläche zu Leben und zu Arbeiten. Corona hat manche auch aufs Land getrieben: Wenn wir die digitale Welt auf dem Land haben, du einfach da an deinem Laptop arbeiten kannst und nicht ins Büro fahren musst, dann kann der ländliche  Raum richtig viel Kraft kriegen.

Wir haben ja im Augenblick eher das Problem, dass wir zu wenig Facharbeiter haben und wir dringend Menschen nach Nordhessen ziehen müssen. Seht ihr Euch auch als Landkreis da in der Verwantwortung?

Das können wir nur gemeinsam lösen, weil am Ende des Tages wohnen die Menschen ja in den 28 Kommunen des Landkreises Kassel. Wir haben einen Kreisentwicklungsplan verabschiedet und das ist das erste Mal, dass der Kreis so einen Plan gemacht hat.  Wo wollen wir hin, und da ist Wirtschaft und Beschäftigung ein großes Thema. Dass die Leute hier gerne leben und arbeiten und dass wir natürlich, wenn wir an die Umwelt denken, das Ein- und Auspendeln auf ein kleines Maß runterbekommen.

Du wirst es nie ausschließen, das wäre utopisch, aber das ist durch den Kreisentwicklungsplan das erste Mal deutlich geworden, dass das auch Kreisaufgabe ist, sich mit den Kommunen darum zu kümmern. Deshalb waren diese ja auch mit eingebunden und wo wir selbst zuständig sind z.B. bei der Volkshochschule und den beruflichen Schulen müssen wir unseren Beitrag leisten. Da haben wir die Herwig-Blankertz-Schule in Wolfhagen und Hofgeismar und wir haben hier unsere Willy-Brandt-Schule in Kassel. Ich bin mit den Schulleitern im Austausch, wie wir die berufliche Bildung so aufstellen das die jungen Leute hier bei uns bleiben. Es ist gerade viel Bewegung in diesem Thema, in Baunatal habe ich ja noch angefangen, den Prozess „Transformation der Automobilwirtschaft“ zu begleiten. Volkswagen wird sich verändern und wenn Volkswagen als größter Arbeitgeber in der Region sich verändert hat das auch Auswirkungen auf den Berufsbildungsbereich.

Wenn die Ausbildungsanteile für Menschen die jetzt am Band stehen in der Zukunft kleiner werden, wenn es eher um digitale Prozesse und nicht mehr um Handarbeit geht, dann muss das sich in der Ausbildung wiederspiegeln. Wir als Landkreis müssen den Anspruch haben, dass die Ausbildungsberufe, die bei unseren Betrieben in der Region auch gefragt sind, hier auch gelernt werden können.  Wir haben eine Machbarkeitsstudie beauftragt zu einem Berufsorientierungszentrum, wo die jungen Leute in der Oberstufe herangeführt werden, z.B. an handwerkliche Berufe, denn neben den vielen Digitalisierungsprozessen ist auch das Handwerk ein starker Arbeitgeber in der Region, der aber zunehmend Personalprobleme hat. Wir müssen das mitorganisieren. Das zweite große Thema ist, den Zuzug von Flüchtlingen auch gewinnbringend für die Gesellschaft zu nutzen. Wir müssen uns noch mehr darum kümmern, dass die Menschen, die aus anderen Teilen der Welt kommen, bei uns so zu qualifizieren, dass sie unsere Region stärken.
Es gibt jetzt ein schönes Beispiel von Frauen aus Afrika, das stand jetzt gerade auch in der Zeitung, die in den Pflegebereich gehen, für die hat eine Berufsausbildung eine ganz, ganz hohe Reputation.

Bei uns ist ja eher so, dass gefühlt die jungen Leute eher an die Universität strömen. Wenn wir mit den geflüchteten Leuten sprechen, dann ist es das Größte, was es für sie gibt, eine Berufsausbildung mit anschließendem Beruf. Und wenn diese Meschen eine Affinität zu handwerklichen Berufen oder pflegerischen, sozialen Berufen haben, dann muss es doch auch unsere Aufgabe sein, sie so fit zu machen, dass sie in diesen Berufen sich ein Leben hier aufbauen zu können.

Das Zusammenspiel zwischen Landkreis und den Gemeinden

Hilft es Dir in Deinem neuen Job, dass du ja fast alle Bürgermeister schon kennst?

Ungemein, also ich kannte viele Menschen beim Landkreis schon, durch meine beruflichen Erfahrungen in Baunatal. Ich kenne alle meine Bürgermeister-Kollegen und manche schon richtig lange, meinen Kollegen Landrat Andreas Siebert kenne ich seit 15 Jahren. Ich besuche gerade , soweit es Corona zulässt die Bürgermeister im Landkreis. Ich komme ja in einer neuen Funktion und ich komme mit neuen Themen zu ihnen und ich möchte mich gerne da auch abstimmen, das wird auch positiv aufgenommen. Wir müssen uns nicht mehr beschnuppern im Sinne von, wie tickst du, wie ticke ich, sondern wir kennen uns.

Du warst ja nun lange genug auf der kommunalen Ebene, gab es zu Deiner Zeit in Baunatal auch Themen, wo du dachtest: Das kann der Landkreis aber besser machen?

Das, was immerzu verbessern geht, ist Kommunikation. Das ist auch das, was wir in Baunatal als ständiges Thema hatten. Das ist hier nicht anders. Also: Wann redest du mit wem worüber, wer nimmt wen mit. Ich habe auch angefangen alle Abteilungen und die Außenstellen zu besuchen. Wir haben hier rund 1500 Mitarbeitende, mit den Kliniken glaube ich, noch mehr. Natürlich kannst du die nicht alle kennen, aber wir können Sie Wertschätzen: Du gehst da mal hin, du hörst erstmal zu, was sie so arbeiten, das ist ein Thema wo ich sage, da kann sich jeder gut aufstellen, auch ein Landkreis.

Und, ich glaube an manchen Stellen lohnt es sich im Landkreis, noch ein bisschen mehr zu klappern, was wir eigentlich alles  tolles als Landkreis alles machen. Auch ein Landkreis zum Beispiel unterstützt Vereine mit Geld. Du weißt, wie wir das in Baunatal auch immer gefeiert haben, wenn wir die jährlichen Zuschüsse übergeben haben an die Kultur- und Sportvereine, auch ein Landkreis unterstützt Kulturvereine, Sportvereine und sozial ausgerichtete Vereine. Auch ein Landkreis unterstützt so etwas wie Demenz-Stellen, Beratungsstellen, über den Landkreis hinweg. Da denke ich auch, ein bisschen mehr vorzustellen, was wir eigentlich Gutes in der Fläche tun sollten wir verbessern.

Aber es gab jetzt nichts, wo du auf der Bürgermeister-Ebene gesagt hast, das geht so nicht.

Nein, was wir im Landkreis so über alle Grenzen hinweg gut pflegen und das ist zwischen den Bürgermeistern und den Verantwortlichen im Landratsamt schon seitdem ich da bin, ist die wirklich enge Zusammenarbeit. Und da ist es völlig egal, was für ein Parteibuch du mitbringst.

Wir hatten dieses große Thema der Strom-Konzessionen, wo ich ja nun auch ganz tief eingetaucht war, 24 Kommunen hatten dasselbe Thema zu bearbeiten und das haben wir zusammen gemacht. Das war immer schon eine Abstimmung  zwischen Kommunen und auch Landkreis, weil wir gemeinsam ein Ziel hatten, eine gute Energieversorgung im Landkreis für die Menschen. Und diese gute Zusammenarbeit, auch über alle Vorgänger, wenn ich noch an Udo Schlitzberger denke, der hat das ja auch gepflegt, der Uwe Schmidt, jetzt Andreas als Landrat. Das ist ein echtes Pfund, was wir hier haben. Und deshalb gab es nie die Themen, wo wir gesagt haben um Gottes Willen , was haben die denn da jetzt für einen Kram veranstaltet sondern eher, das man mal hier und da gesagt hat, hätte ich jetzt anders entschieden oder so aber das ist alles völlig normal. Es gab auch keine großen Zerwürfnisse. Wenn es ein Problem in einer Gemeinde gibt, dann nimmst du den Hörer in die Hand oder tickerst eine Whats App. Und das ist beim jetzigen Landrat so gewesen, als der noch Bürgermeister war, das lebt er jetzt auch als Landrat und bei mir ist es ganz genauso.

Die Bürgermeister der Gemeinden treffen sich regelmäßig in einer Bürgermeister-Dienstversammlung, was sind dort die Themen?

Die 28 Kommunen des Landkreises Kassel sind im Hessischen Städte- und Gemeindebund organisiert. In diesem hessischen Städte- und Gemeindebund organisiert man sich, es können ja nicht immer alle 400 gleichzeitig reden. Dafür gibt es auf der Ebene, quasi im Zuschnitt des Landkreises eine sog. Bürgermeister-Kreisversammlung. Da sind alle 28 drin.

Und der Landrat ist die Kommunalaufsicht, die Aufsicht für die Bürgermeister der sagen muss, wenn etwas falsch gemacht wurde. Und deshalb gibt es eine Dienstversammlung, da werden dann bestimmte Sachen besprochen, z.B. wenn der Kreishaushalt aufgestellt wird, müssen die Kommunen des Landkreises angehört werden.

Dadurch habt ihr im Prinzip ein Gremium, wo Themen sichtbar werden, die vielleicht auf Kreisebene noch nicht sichtbar sind. Einzelne Bürgermeister zum Beispiel signalisieren, da geht jetzt gerade ein Thema los?

Ja, je nachdem, was uns so bewegt. Das ist ganz unterschiedlich, das fängt an bei der Unterbringung von Obdachlosen an…

Das Thema ist ja gerade wieder aktueller…

Das ist immer mal wieder ein Thema, weil wir auch draußen gesellschaftliche Verwerfungen sehen und die finden auch nicht nur in den großen Städten statt. Ein anderes Thema, über das wir z.B. in der Dienstversammlung informiert haben, ist die afrikanische Schweinepest. Das war schon vor 3 Jahren Thema in der Dienstversammlung. Da kam dann Fr. Dr. Kneisel, die Chefin vom Veterinäramt von uns, die hat informiert, was ist zu tun, wenn die afrikanische Schweinepest kommt. Da gibt es Pläne dahinter, wo Kommunen auch mithelfen müssen, wenn wir Ausbrüche hätten. Das z.B. ist alles Gegenstand von solchen Kreis- und Dienstversammlungen, da geht es eher nicht um Themen, die nach Draußen symbolträchtig sind, sondern auch um ORGA von bestimmten Verwaltungsabläufen.

Ihr seid als Landkreis wahrscheinlich auch für den Katastrophenschutz zuständig? Schärft ihr noch den Flutkatastrophen in diesem Jahr auch Eure Pläne noch mal nach?

Sowohl als auch. Also, Katastrophenschutz-Behörde ist der Landkreis. Das heißt, der darf den Katastrophen-Schutzfall ausrufen. Und natürlich wäre der Landkreis, wenn so etwas wie im Ahrtal passiert, die Behörde, die den Katastrophenfall ausrufen muss, dann gibt es einen Krisenstab, dann gehen bestimmte Abläufe los.

Da sind natürlich ganz klar alle Feuerwehren im Landkreis eingebunden, also da sieht man wieder die Schnittstelle zu den Kommunen, wir haben ja als Landkreis keine eigene Feuerwehr, die irgendwo ihre Autos und Material haben.

Wir haben das Katastrophenschutz-Lager, das ist in Baunatal, wo bestimmte Materialien lagern:  Stromerzeuger, Feldbetten, so was in der Art alles. Und wenn es zu so einem Ernstfall käme, wäre der Landrat Derjenige, der dann mit dem Krisenstab zusammen die Entscheidungen treffen muss, die dann notwendig sind.

Aber wann so ein Katastrophenfall ausgerufen wird, ist klar definiert. Es reicht nicht, dass die Bauna ein bisschen mehr Wasser führt, sondern es ist dann schon so etwas Großes wie im Ahrtal, da greifen bestimmte Mechanismen und die sind gesetzlich vorgegeben. Das liegt dann eher auf der Ebene des Landkreises, der zieht dann die Entscheidungsgewalt an sich und die Kommunen arbeiten zu. Es gibt ja auch den Katastrophen-Schutzzug, der sich aus einzelnen Feuerwehren des Landkreises zusammensetzt. Das ist alles klar geregelt, für den Fall sind die auch super ausgebildet, alle zusammen auch in den Kommunen. Das weiß ich von den Feuerwehren in Baunatal, dass die in so einem Fall auch exzellent zusammenarbeiten können. Gleichwohl muss man immer gucken, bei so Ereignissen wie im Ahrtal, das man sich immer wieder neu justiert. Katastrophenschutz ist kein Thema, was einmal bearbeitet und abgeheftet wird. Sondern man muss das immer wieder neu untersuchen, sind die Abläufe richtig, brauchst du noch etwas Neues, weil sich alles verändert.

Bei der Flutkatastrophe dieses Jahr war die Kommunikation im Krisenstab und mit den Einsatzkräften problematisch, schaut ihr Euch dann das auch für den Landkreis an?

Genau. Das machen wir. Und es gibt ja auch klare Kommunikationsketten, das kennen wir ja aus Baunatal mit unserem Notfallplan, wer wann wie anzurufen ist, das gibt es auf Landkreisebene natürlich auch. Aber da ist immer auch klar definiert, wann sind es Einsatzlagen die den Landkreis als übergeordnete Behörde brauchen. Wir mischen uns ja nicht in die Selbstverwaltung der Kommunen ein. So, wie wir als Landkreis auch nicht möchten, dass bei uns sich jemand einmischt von höherer Ebene. Wir sind auch eine selbstverwaltende Einheit, wir sind auch Selbstverwaltung, wir sind auch Kommune, wir heißen nur Kreis.

Wie ist das bei euch? Das, was für eine Kommune der Kreis ist, ist für euch das Land?

Erstmal das Regierungspräsidium (RP). Und das RP setzt natürlich Landesvorgaben um, das ist ja die Behörde des Landes in der Fläche, das RP bei uns ist ja für Nord- und Osthessen zuständig.

Arbeiten im Auto – Landkreis Kassel ist Flächenlandkreis

Wie darf ich mir Deinen Arbeitstag vorstellen, düst du permanent durch den Landkreis oder sitzt du hier?

Es gibt Tage, da komme ich morgens hier her, habe Meetings, Kreisausschuss-Sitzungen oder ich habe Rücksprachen mit meinen Fachbereichsleitern, ich habe Treffen mit Akteuren zu bestimmten Themenfeldern.

Und dann habe ich ganz oft zwischendurch Termine, wie letzte Woche, wo ich dann zur Christine-Brückner-Schule nach Bad Emstal fahre. Die Christine-Brückner-Schule wird Schule ohne Rassismus, da gab es eine Feststunde, da habe ich ein Grußwort gesprochen. Danach bin ich zurückgefahren und hatte eine Videokonferenz mit Grundschulleitungen. Dann war ich beim Gebiets-Agrarausschuss in Liebenau-Ostheim, das ist, wenn man aus Baunatal kommt, gefühlt schon ganz weit weg.

Das heißt, dass du schon viel Zeit mit Fahren verbringst?

Ich sitze viel im Auto und habe die Freude, dass ich gefahren werde, weil ich tatsächlich im Auto arbeiten kann. Unabhängig, ob ich im Büro bin oder nicht, der Posteingang in meinem Mail-Postfach ist immer offen. Und das sind nicht weniger Mails als in Baunatal. Du schiebst einfach sowieso immer eine Bugwelle vor dir her und wenn ich nicht im Auto noch lesen könnte, würde ich es nicht schaffen.  Grußworte, die ich sprechen darf, mache ich in der Regel alle erst auf dem Weg im Auto. Ansonsten würde ich mit dem Zeitkontingent gar nicht hinkommen können.

Und wir sind, darüber hinaus auch im Landkreistag organisiert, ich war neulich in Hanau zum Verbandstag der Volkshochschulen, weil ich ja die  Dezernentin für die Volkshochschulen bin. Da fährst du dann mal eben nach Hanau oder du fährst nach Korbach, weil der hessische Landkreistag, die Bezirksversammlung Nord macht. Wir sind auch gut im Hessenland in der Fläche unterwegs. Und das ist anders als früher, da war mein Radius sehr viel kleiner und da war ich deutlich weniger mit längeren Fahrtstrecken beschäftigt als heute. Manche Tage gibt es, da fahren wir morgens los und kommen erst 17 Uhr im Büro an.

Geht es, wie jedes Jahr, nach Rostock über Weihnachten?

Ja klar, wie immer. Mit einem kommunalpolitischen Hauptamt, das ist sicherlich mit anderen Spitzenämtern vergleichbar, schaltest du nie komplett ab. Das habe ich als Bürgermeisterin nicht gemacht, und das mach ich als Vize-Landrätin auch nicht, natürlich liest du immer mit einem Auge deine Mails.
Du guckst auch immer mit einem Auge dein Handy an aber das heißt ja nicht, dass wir nicht auch wegfahren dürfen.

Das ist ja auch tatsächlich die nächsthöhere Ebene...

Ja und es ist nach wie vor eine hohe Ehre, dass ich das auch ausfüllen darf. Gerade im Bildungsbereich: Da kannst du auch schon gut Linien legen, das zu tun, damit die Kinder einen guten Weg in die Zukunft bekommen. Das ist ja schon ein Herzensthema in Baunatal gewesen, das habe ich mitgenommen. Da freue ich mich einfach, wenn wir gucken, dass wir auch da im Landkreis das gleichermaßen gestalten.
Es war keine Entscheidung gegen Baunatal, sondern es war eine Entscheidung für den Landkreis. Und nach 15 Jahren in einer Kommune eine neue Aufgabe übernehmen zu dürfen mit anderer und mehr Verantwortung.

Pressetxt & Fotos (V.i.S.d.P.)
Stadtmarketing Baunatal GmbH
Geschäftsführer Dirk Wuschko
Friedrich-Ebert-Allee 8a | 34225 Baunatal
http://www.stadtmarketing-baunatal.de

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