(Baunatal) Bei einem Projekttag waren Schüler aus den Klassen 10 der Erich Kästner Schule auf Spurensuche zum Thema „Nationalsozialistische Gewaltherrschaft in Baunatal“ unterwegs. Unterstützt wurden sie dabei von Frank Grasmeier vom Jugendbildungswerk Baunatal.
Zunächst sichteten sie Kopien von Originaldokumenten aus dem Stadtarchiv Baunatal und ver-suchten herauszufinden und einzuordnen, was es damit auf sich hat.
Sie arbeiteten u.a. mit Urkunden über die Geburt und den Tod von Kindern, die in der Zeit in Rengershausen in einem Barackenlager für ausländische Zwangsarbeiter der Henschel-Flugmotorenwerke lebten. Weitere Dokumente waren Gerichtsunterlagen über sehr harte Strafen von Zwangsarbeitern z.B. für den Diebstahl von Kartoffeln sowie ein Bericht eines Zeitzeugen. Anschließend ging es ins Stadtmuseum Baunatal, wo es viel Material über diese Zeit gibt. Nächste Station war der Friedhof Rengershausen, wo es noch Gräber von in Baunatal gestorbenen auslän-dischen Zwangsarbeitern und einen im Jahr 2006 errichteten Gedenkstein gibt.

Schüler der Erich Kästner Schule fahren zur Gedenkstätte Auschwitz
Zurück in der Schule bereiteten die Jugendlichen u.a. mit Hilfe des Artikels von Carolin Sohl, deren Arbeit zum Thema „Zwangsarbeit in den Baunataler Gemeinden“ in den letzten Ausgaben Baunataler Nachrichten veröffentlicht worden war, eine kleine Präsentation vor, die während einer Gedenkstunde für die Opfer des Holocaust in der Aula der EKS allen Klassen des 9. und 10. Jahrgangs gezeigt wurde. Hintergrund ist, dass in der ersten Aprilwoche 2019 wieder eine Gruppe von Schülern des zehnten Jahrgangs der Baunataler Erich Kästner-Schule zur Gedenkstätte Auschwitz in Polen fahren wird. Die Schüler und ihre Lehrer bereiten sich bereits seit längerem auf diese Fahrt vor und haben auch die Ausrichtung der Gedenkstunde übernommen.
Zur Kooperation mit dem Jugendbildungswerk der Stadt Baunatal gehört auch die Begleitung der Auschwitz-Fahrt durch den Medienpädagogen Thomas Gudella, der die Gruppe dabei unterstützen wird, ihre Erfahrungen und Eindrücke in der Gedenkstätte des ehemaligen Vernichtungslagers medial aufzubereiten, um anschließend ihre Mitschüler und weitere Interessierte darüber zu informieren.