Seit etwas mehr als vier Monaten hat unser Team der Drittliga Handballer der GSV Eintracht Baunatal mit Florian Ochmann einen neuen Kopf. Wobei ‚neu‘ in diesem Falle ja relativ ist, denn für langjährige Verfolger trägt dieser Kopf ein altbekanntes Gesicht.
Dazu blicken wir ein wenig zurück auf die bereits vergangene Spielzeit, sowie voraus auf die weitere Saison und unsere gemeinsamen Ziele.
Bis 2014 war Florian Ochmann als Kapitän noch selbst für die Eintracht am Ball und beendete seine aktive Karriere mit dem Aufstieg in die zweite Bundesliga. Es folgten zwei Jahre als Spielertrainer beim TSV Korbach (Bezirksoberliga) und schließlich ab Mai 2016 die „handballerische Frührente, – zumindest pausierend“. Seit Anfang Juni diesen Jahres trägt der inzwischen zweifache Vater nun wieder das Logo mit dem großen ‚G‘, allerdings diesmal auf der anderen Seite der Seitenlinie.
Es folgte eine schweißtreibende Vorbereitung: „Die Mannschaft ist sehr jung und viele Spieler haben sowohl körperlich als auch spielerisch noch Potential. Dieses gilt es zu entwickeln. Insgesamt ist die Mannschaft intelligent, schnell auf den Beinen und spielerisch stark. Diese unzweifelhaften Stärken gilt es in der kommenden Saison auszubauen und zu nutzen, indem wir daraus ein effektiveres, sprich offensiveres Abwehrspiel, ein taktisch variables Angriffsspiel und letztlich Tempohandball kreieren. Charakterlich sind die Jungs super, was sich auch im Training zeigt. Hier ziehen sie voll mit! Weshalb das Training mit der Mannschaft großen Spaß macht!“
Wie schätzen die Spieler den Trainerstil von Florian Ochmann ein?
Die Frage nach dem eigenen Trainerstil möchte Flo wie zu erwarten nicht selbst beantworten – „Ich nehme mir auf jeden Fall nicht vor, besonders autoritär oder kameradschaftlich im Training zu sein, sondern versuche je nach Situation und Person angemessen, aber vor allem authentisch zu reagieren.“ – daher geben wir sie an seine Schützlinge weiter.
Beginnen wir mit unserem Youngster und Neuzugang Fynn Reinhardt: „Ochi ist ein sehr emotionaler Trainer, er kann sich sehr gut in die Lage der Spieler auf dem Spielfeld hineinversetzen. Außerdem ist er sehr motiviert und versucht immer, das Beste rauszuholen. Das überträgt er auch auf uns Spieler. Ebenso sind die taktischen Impulse und Grundordnungen sehr gut.“
Nicht mehr ganz neu ist Felix Rehberg. „Ochi ist der Typ Trainer, zu dem jeder, auch ein neuer Spieler, direkt ein sehr gutes und entspanntes Verhältnis aufbauen kann. Aber auch einer, der viel von seinen Spielern fordert. Er hat meist hohe aber realistische Ansprüche, die mit fokussierter Arbeit aber zu erreichen sind. Stimmt der Wille und der Einsatz, den er fordert, und es reicht dann trotzdem mal nicht zum Sieg, stellt er sich aber auch vor die Mannschaft oder den Einzelnen, da es nicht immer perfekt laufen kann. Bisher, hoffentlich noch etwas länger, haben wir noch eine Erfolgsserie, welche aber auch irgendwann zu Ende geht. Sollte dies eintreten mache ich mir, auch dank Ochi, um das Mannschaftsgefüge keine Sorgen, da er meist die richtigen Worte findet.“
Kapitän Marvin Gabriel: Wir profitieren von der klaren Konzeption
Ebenfalls voll des Lobes ist einer der Routiniers und Kapitän Marvin Gabriel: „Wenn man es nicht wüsste, so würde man Florian Ochmann sicherlich nicht anmerken, dass dies seine erste Station als Trainer in der 3. Liga ist. Er wirkt äußerst aufgeräumt, fokussiert und hat immer den Blick für das Wesentliche. Auch die Arbeit an Details rückt in der nun fortschreitenden Saisonphase mehr und mehr in den Vordergrund. Dass ich dabei selbst noch mit ihm als Spieler auf dem Feld gestanden habe, spielt überhaupt keine Rolle mehr. Er ist nun unser Trainer und wir sind die Spieler. Dabei profitieren wir zum jetzigen Zeitpunkt in der Saison von klaren Konzeptionen, die wir uns über den Sommer erarbeitet haben. Zusätzlich hat der Trainer auch ein gutes Gespür für momentane Stimmungen innerhalb der Mannschaft, so dass er auch in Ansprachen gegenüber uns die richtigen Worte findet. Zwar haben wir gegen den TV Gelnhausen unseren ersten Rückschlag hinnehmen müssen, sind anschließend aber sofort wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Gerne darf dies so weitergehen. Wenn wir größtenteils von Verletzungen verschont bleiben, wir weiterhin so konzentriert arbeiten und unsere Schwächephasen während der Spiele so kurz wie möglich halten, könnte es noch eine Saison geben, die uns allen viel Spaß machen wird.“

Und selbstverständlich darf mit Dennis Weinrich der Mann und ebenfalls ehemalige Mitspieler nicht fehlen, der als Co-Trainer am engsten mit ihm zusammen arbeitet: Ochi und ich kennen uns schon ein paar Jahre haben die gleiche Idee vom Handball. Schon in seiner aktiven Zeit als Spieler war er ein Kämpfer, einer der nach vorne gegangen ist und wo sich junge Spieler vieles abschauen konnten. Diese Tugenden hat er mit in sein Trainer-Dasein genommen. Daher ist er mir so sympathisch und macht unsere Zusammenarbeit so positiv. Trotz seiner jungen Trainer-Karriere kann ich sehr viel von ihm lernen. Also fällt das Zwischenfazit von meiner Seite positiv aus. Es werden aber im Laufe der Saison auch noch andere Phasen kommen, die wir überstehen müssen. Aber mit den Spielern, Trainern, Betreuern und allen, die uns die Daumen drücken, habe ich vor den schwierigen Zeiten keine Angst.“
Des Vertrauens seiner Mannschaft sowie der Bereitschaft, dem gemeinsamen Ziel mit jeder Faser zu folgen, kann sich das aktuelle Oberhaupt sicher sein. Das weiß er allerdings auch ohne diese Zeilen: „In Sachen Einstellung sind die Jungs sehr, sehr gut. Sind auch vermeintlich leichten Gegnern mit einer guten Einstellung begegnet, daher haben wir auch gegen Aufsteiger gewonnen, die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II und die SG Leipzig II, das geht mit einer schlechten Einstellung einfach nicht. Da bin ich sehr, sehr zufrieden. Was mir besonders gefällt ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Die Jungs auf der Bank, die bisher leider relativ wenig Einsatzzeiten bekommen haben, gehen mit, geben im Training alles und freuen sich im Spiel. Das hilft unheimlich“
Erste Zwischenbilanz des Trainers nach sechs Spielen
Werfen wir auch einen Blick auf den bisherigen gemeinsamen Weg dieser Konstellation. Sechs Spiele sind inzwischen absolviert. Die Ausbeute, zehn von 12 Punkten, kann sich sehen lassen. Auch Ochi selbst ist „natürlich zufrieden. Damit ist ein Ziel, das die Jungs hatten, nämlich gut in die Saison zu starten, schon mal erreicht.“ Und der kleine Schönheitsfehler zwischen fünf Siegen? „Klar, diese Niederlage gegen Gelnhausen ärgert mich schon ein bisschen, aber man muss die Kirche im Dorf lassen, es ist alles gut. Und Gelnhausen zeigt eben auch, was die Liga mit sich bringt, nämlich die Gefahr dass wir gegen jeden Gegner verlieren können, wenn wir keinen guten Tag erwischen, keine gute Tagesform haben. Oder irgendwas liegen lassen, in Richtung Vorbereitung, Einstellung und so weiter.“
Und daran arbeiten alle täglich: „Wir hatten uns im Trainerteam vorgenommen, dass wir aus einer stabilen, beweglichen, offensiven und aggressiven Abwehr ins Tempospiel kommen. Das hat auch in den bisherigen Spielen über weite Strecken sehr gut funktioniert, darin müssen wir unsere Stärken suchen und weiter ausbauen. Im Positionsangriff haben wir sicher noch Steigerungspotential. Da ist mir die Kreuzbewegung noch nicht ganz auf dem Punkt gespielt, auch was das Kreisläuferzusammenspiel angeht besteht noch Steigerungspotential. Aber ansonsten bin ich, wie gesagt, mit den bisherigen Spielen sehr zufrieden.
Jetzt stehen schwere Auswärtsspiele bevor
Allerdings weiß der Coach auch um die noch anstehenden Termine: „Der ThSV Eisenach und die SG Nußloch, das werden schwere Auswärtsspiele. Wir haben auch bei der HSG Rodgau Nieder-Roden noch nicht gespielt, da kommen noch einige Aufgaben auf uns zu. Dafür müssen wir uns in allen Bereichen noch steigern. Deshalb haben wir auch die letzte Woche genutzt um athletisch noch einmal zu arbeiten, weil das die Grundlage ist, für die Spielweise, die uns vorschwebt. Diese bewegliche gute Abwehr mit Gegenstoßspiel. Daraus haben wir nochmal so eine kleine Mini-Vorbereitung, so haben es die Jungs genannt, während der letzten Woche, gemacht. Jetzt konnten die Jungs das lange spielfreie Wochenende durchatmen und ab heute bereiten wir uns ganz konzentriert auf den HC Erlangen vor.“
Und längerfristig? „Auf die gesamte Saison gesehen sind Eisenach und Nußloch nicht unsere Kragenweite, die werden da vorne Platz 1 und 2 unter sich ausmachen. Hinter den beiden Spitzenmannschaften wollen wir eine gute Rolle spielen. Ich erwarte von uns, dass wir bei jedem Spiel 100% geben und uns ständig weiterentwickeln. Sollten wir das schaffen, können wir in unserer Staffel eine gute Rolle spielen und am Ende im vorderen Mittelfeld landen. Das ist ein ehrgeiziges, aber in meinen Augen nicht unrealistisches Ziel. Dennoch, wir haben noch eine lange Saison von uns. Wir müssen stets sehr konzentriert uns sehr hart weiter arbeiten, um dieses Ziel zu erreichen. Das macht es aber auch so interessant, dass wir Woche für Woche alles bringen müssen, um Punkte zu holen!“
Das nächste Heimspiel am 13.10.2018
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