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125 Jahre TSV 1896 Guntershausen

Baunatal | Stadtmarketing Mit feierlichem Gedenken und buntem Vereinsfest feierte in der letzten Woche der TSV 1896 Guntershausen seine 125. Geburtstag. Vereinsvorsitzender Jochen Soose erinnerte beim feierlichen Gedenken an die Enstehung des Vereines.

Hier Auszüge aus seine Rede: “Heute vor 125 jahren, am 12.Oktober 1896, gründeten 11 junge Guntershäuser im Hotel Belvue, dem heutigen Marie-Behre-Altenhilfezentrum, einen Turnverein.

Gut für uns, dass diese jungen Leute, im Alter von 13 – 21 Jahren, sich gegen vermutlich große Wiederstände und die ablehnende Haltung der älteren Generation, in einer von schwerer Arbeit geprägten und autoritären Kaiserzeit durchetzen konnten und die Idee des Turnvater Jahn, zu einer einheitlichen und gelenkten Leibeserziehung, auch in Guntershausen einführen konnten.

Trotz der Wiederstände schlossen sich weitere sportbegeisterte junge Leute der Idee der Freunde und ihre Mitstreiter an. Bis zum 1. Weltkrieg hatte der Verein 30 Mitglieder. Es wurden ortsübergreifend sportliche Wettstreite organisiert und sogar ein Spielmannszug wurde ins Leben gerufen. Bis zum Bau der bis heute im Vereinseigentum befindlichen Sporthalle in 1928 wurde in Scheunen und Säälen von Gaststätten trainiert. Es war für den Verein eine relativ unbeschwerte Anfangszeit.

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Gedenkfeier 125 Jahre TSV 1896 Guntershausen

Bis die beiden Weltkriege mit den uns hinlänglich bekannten, fürchterlichen Folgen, mit sozialer Trennung, Verfolgung und Ausgrenzung Andersdenkender ein Miteinander und Zusammenhalt aller Menschen unabhängig ihres Glaubens, ihrer Hautfarbe oder politischen Gesinnung, wie wir es heute kennen, unmöglich machte.

Neuaufbau des TSV 1896 Guntershausen nach dem Krieg

Erst in den 50 ger Jahren, nach überstandenen Kriegsfolgen, im Zuge des Wiederaufbaus und dem aufkommenden Wirtschaftswunder, hatten sich auch die Menschen in Guntershausen an die schönen Seiten des Vereinslebens erinnert und mit Engagement und Freude am Sport, den Verein gemeinsam wieder aufgebaut.

Bis heute haben viele Guntershäuser Vereinsmitglieder den TSV mit Inovationen und Enthusiasmus immer weiter verändert und verbessert, sodass wir heute als eine starke Gemeinschaft ein wichtiger Teil der Gesellschaft sind.

Wir alle genießen die über Jahrzehnte von unseren Eltern und Großeltern erkämpften Freiheiten unserer Zeit, aber Corona hat uns die Augen geöffnet und uns gezeigt, wie empfindlich und Anfällig unsere Gesellschaft ist und das diese Freiheiten nicht selbstverständlich sind. Daran sollten wir uns immer erinnern und dieses Wissen an die uns nachfoldenden Generationen weitergeben.

Wir gedenken den Verstorbenen, die für unsere Gemeinschaft, die bis heute Bestand hat, ihr Leben lang einen wichtigen Dienst getan haben. Die Erinnerung an diese Menschen, die , egal ob durch Krieg, Krankheit oder andere Schicksale von uns gegangen sind, gibt uns Mut und Kraft zusammen nach vorne zu schauen und gemeinsam für unsere Sache einzustehen. Dann haben Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und solche Einstellungen keinen Platz mehr in unser Gesellschaft. Weltoffenheit und liberales Denken sollten weiter um sich greifen.

Liebe Anwesenden, wir sollten mit einem Auge auf unsere Vergangenheit blicken, doch nicht daran festhalten, sondern mit dem anderen Auge, das Gelernte auf heute projizieren und anwenden. Nächstenliebe und Mitgefühl gehen dann einher mit den Werten Glaube, Heimat und Respekt. Allein ist man nicht zu solchen Veränderungen fähig, doch als starke Gemeinschaft und Einheit ist fast alles möglich.

Ich möchte nun meine Rede abschließen mit einem Zitat aus dem Buch “Der kleine Lord”

“Jeder Mensch sollte mit seinem Leben die Welt ein kleines bischen besser machen.”
(Jochen Soose, Vereinsvorsitzender TSV 1896 Gunterhausen)

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Der Vorstand: (v.L.) Michael Lange, Vera Wollrath, Jochen Soose

Gute Stimmung beim Vereinsfest am letzten Samstag

“Herr Müller & seine Gitarre” dürfte wohl fast jeder kennen, der Kinder hat – dass er aber auch für Erwachsene zusammen mit seinem Schlagzeuger ein Vereinsfest zum Mitsingen bringt – das war vielleicht nicht allen klar. Das familiäre Fest für wirklich alle Altersgruppen von 1 – 80 Jahre fand direkt auf dem Sportplatz vor der vereinseigenen Sporthalle statt. Ausgelassene Stimmung bis in die Abendstunden, Mitmachangebote für die Kleinsten und natürlich viel Kulinarisches lies die Guntershäuser lange feiern und haben gezeigt: ein Sportverein ist weit mehr als nur gemeinsam Sportmachen: gemeinsam schnuddeln, die (Dorf) Gemeinschaft pflegen und Zusammenhalt ermöglichen – auch für die nächsten 125 Jahre!

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Begeisterte nicht nur die Kids: Herr Müller & seine Gitarre

Dieser Baunatal Blog ist ein Service des Stadtmarketing Baunatal mit Nachrichten aus Baunatal, dem Landkreis Kassel und der Region Nordhessen. Die Autoren der jeweiligen Artikel und Fotos sind am Ende des Textes unter V.i.S.d.P. (Verantwortlich im Sinne des Presserechts) ausgewiesen. Nur wenn dort die Stadtmarketing Baunatal GmbH steht, sind wir der richtige Ansprechpartner.
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